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zeit.nehmen – zeit.stehlen

Zeit ist nicht unser Eigentum. Zeit ist die Einheit, die uns am Beginn unseres Daseins geschenkt wird. Wir wissen nicht, wie viel für uns vorgesehen ist und gehen sehr sorglos mit ihr um. Wir lassen uns durch technische Entwicklung und Modernisierung Zeit stehlen, einfach so, ohne uns zu beklagen. Und ist sie dann erst mal weg, lässt sie sich nicht wiederholen. Deshalb sollten wir damit sehr sorgsam umgehen und uns ganz bewusst nicht bestehlen lassen.

Gute Schwester, böse Schwester

In jedem von uns steckt Gutes und Böses. Dem die Waage zu halten lernen wir vorallem in der Kindheit, im Umgang mit Geschwistern und Eltern. Das Ausloten von Grenzen ist ein wichtiger Entwicklungsschritt und kann im Erwachsenenalter nicht mehr nachgeholt werden.

Die Darstellung von Gut und Böse zeigt nicht nur diesen wichtigen Entwicklungsschritt auf, sondern fordert auf ironische Weise auf, über Gut und Böse nachzudenken und anzuerkennen, dass in uns beides steckt.

Brüderchen und Schwesterchen

Geschwister sind sich meist viel näher als Freunde, vertrauen einander mehr. Schließlich verbringen sie viel Zeit miteinander, kennen die Schwächen und Stärken, wissen, was der/die andere gerade fühlt.

Erwachsene Schwestern/Brüder unterstützen sich unter Umständen noch intensiver als Freundinnen/Freunde in praktischen Dingen des Lebens. Aber zwischen Geschwistern können sich Gefühle entwickeln, die falsch gedeutet und zu Missverständnissen führen können. Egal ob Liebe oder Hass sollte kein Gefühl sich so verstärken, dass es dem anderen Schaden zufügt oder moralische Grenzen überschreitet.

Das Bild zeigt das Überschreiten von Grenzen, körperlicher wie seelischer Natur, stellt das unerwünschte Eindringen in die Intimsphäre dar.

Geschwisterliebe

Abneigung und Rivalität haben ihre Wurzeln in der frühen Kindheit, wo sich die Haltung gegenüber den Geschwistern festigt. Einmal entstandene Rivalität verfestigt sich, so entstandene Vorurteile bleiben fürs Leben und werden vor sich hergetragen. Menschen, die sich daheim benachteiligt fühlten, übertragen das oft auch ins Berufsleben und diese Erfahrung spielt mit in der Begegnung mit anderen Menschen.

Die Arbeit zeigt den durch Rivalität, Eifersucht und Neid entstandene Abstand zum Bruder/zur Schwester. Der bewusste weiße Mensch, das Ich, geht in unwillkürliche Abwehrhaltung zum rivalisierenden, schwarzen Menschen, dem Rivalen, der der Abwehrhaltung entgegentritt und dauerhafter Wegbegleiter ist.

Geschwisterliebe – Gedanken

Beziehungen zwischen Krieg und Frieden – Geschwisterliebe inmitten widersprüchlicher Gefühle: Kain erschlägt Abel, Jakob betrügt Esan, Hänsel beschützt Gretel, Bruderdramen und Geschwistermythen gibt es viele.

Geschwisterliebe ist nicht automatisch da, sie muss sich entwickeln. Was aus Bruder und Schwester wird, hängt unter anderem von identischen/verschiednen Erbanlagen ab. Je ähnlicher die Gene, desto verblüffender die Ähnlichkeiten und somit mehr an Gemeinsamkeiten. Je unterschiedlicher die Anlagen, umso mehr grenzen sich die Kinder ab und gehen eigene Wege. Weitere Bedeutung hat die Geburtenfolge, Erziehung, soziale Schicht und die Schule. So entstehen Geschwisterliebe und innige Verbundenheit bis hin zu jenen, die sich nicht ausstehen können. Zwischen Liebe und Rivalität pendeln Geschwisterbeziehungen hin und her. Die in der Kindheit festgelegten Normen begleiten uns ins Erwachsenenleben und beeinflussen unser Verhalten zu anderen nachhaltig.

Durch diese Gedanken angeregt spüre ich meinen eigenen Erlebnissen und Erfahrungen nach, zeige autobiographische Momentaufnahmen aber auch Konfliktsituationen anderer Familien. Bisher entstanden dazu folgende Arbeiten:

Geschwisterliebe

Brüderchen und Schwesterchen

Gute Schwester, Böse Schwester