Van Gogh hat gesagt: „Malend wird man Maler“

Genau so gut könnte man sagen: „Von nichts kommt nichts“. Malen und Zeichnen und die Weiterentwicklung geht nur über das ständige Tun. Nur wenige unter uns sind wahre Genies und brauchen nicht viel lernen und üben. Die Talentierten unter uns entwickeln sich durch ständiges Arbeiten einfach schneller weiter als diejenigen, die sich abmühen und weniger talentiert sind. Talentfreie schaffen auch einen gewissen Sprung, treffen aber all zu schnell und hart an ihre Grenzen.

Als Malender habe ich das Gefühl, wenn ich länger nicht arbeite, etwas von meiner Feinfühligkeit verloren zu haben. Die Angst vor der weißen Leinwand wird umso größer, je länger ich nichts tue. Die Kreativität selbst ist ständig da und arbeitet im Kopf. Dadurch entwickle ich mich im kreativen Schaffen weiter. Aber das Umsetzen meiner kreativen Gedanken in die Bildersprache ist oftmals durch beruflich bedingte Pausen eher im Rückschritt, bestenfalls ein Stillstand, keineswegs ein Fortschritt.

Aufgefallen ist mir das in einem mehrtätigen Seminar. Zu Beginn sitze ich zaghaft, fast verzweifelt vor der Leinwand, unsicher, was als nächstes zu tun wäre. An den folgenden Tagen entspanne ich nach und nach und gewinne an Sicherheit in meiner Arbeit. Und wenn ich dann total locker und entspannt am Malen bin, ist die Zeit auch schon vorbei.

Die besten Vorsätze für zu Hause reichen nicht. Nicht, weil ich dann keine Ideen, keine Zeit mehr hätte. Nein, zu Hause lässt es sich einfach viel zu leicht ablenken. Haushalt, Partner, Lesen, Faulenzen, Freunde, Beruf. Vor allem der Alltag bremst mich am  stärksten ein. Meine menschlichen Schwächen sind ebenso stark. Und so plane ich regelrecht „Malzeiten“ in der Hoffnung, dass sich Muse, Kreativität und Leichtigkeit von selber einstellen mag. Keine leichte Aufgabe.

„Malend wird man Maler“ – und das versuche ich auch.



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