Auf Andreas Matterns Blog ist heute zu lesen:
IST ES IN DER KUNST NOTWENDIG, SERIELL ZU ARBEITEN?
Meine Antwort:
Jeder von euch hat sicher schon einmal das ultimative Bild gemalt. Ein Bild, das ausgesprochen gut ist. Ich sage, dass das noch keine Kunst ist. Ich sage immer, das schafft jeder von uns – von euch. Die Kunst ist es, Bilder in immer gleich bleibender Qualität zu malen, seriell zu arbeiten. Was sagt ihr dazu?
Meine Gedanken:
Ganz allgemein betrachtet: Kunst besteht für mich nicht darin, immer gleich bleibende Qualität zu malen. Es erscheint mir fast unmöglich und würde mich als Künstler immens unter Druck setzen, müsste ich immer die gleiche Qualität an Bildern abliefern. Was aber kann in der Kunst mit Qualität bezeichnet werden?
Fragt Andreas Mattern nach der Qualität an sich, also die Qualität des Papiers und der Farben, kann ich darin keinen künstlerischen Stellenwert ableiten. Haben Künstler der Vergangenheit doch auch aus Ermangelung an Materialien auf Holzmöbel, Zeitungen, Kartons und alten Stoffen gemalten und haben ihre Farben mit niederwertigen Ölen und anderen Grundstoffen selbst hergestellt und würden solcher Art entstandene Bilder wegen Qualitätsmangel aus dem Kunstbegriff herausfallen, würden uns viele hochwertige Bilder von großartigen Künstlern vorenthalten bleiben.
Betrachte ich die Qualität der Technik, so kann ich daraus auch nicht eindeutig einen Anspruch auf „künstlerisch“ ableiten. Technik ist bis zu einem bestimmten Grad durch Fleiss und Ausdauer erlernbar.
Qualität durch immer gleichen Ausdruck, Stil, Farbwahl und Motiv ist meines Erachtens auch kein Maßstab für Kunst. Kunst besteht für mich vielmehr auch aus Erforschen und Versuchen, weniger daraus, Erlerntes und Gefestigtes gleichbleibend weiter zu verwenden.
Was übrig bleibt, ist der Ausdruck im Bild, die Geschichte, die es erzählt wird und ob es mich berührt. Darin liegt für mich die Qualität eines Bildes. Gelingt es also einem Künstler, mit der Mehrheit seiner Arbeiten die Betrachter zu Berühren, dann enstpricht das meiner Vorstellung von künstlerischer Qualität und nicht die Masse, Zuverlässigkeit und immer gleich bleibende Arbeitsweise.
Das serielle Arbeiten an sich, also das Arbeiten an einer Bilderserie zu einem Thema, einem bestimmten Motiv, eines philosophischen Ansatzes stellt aber kein Qualitätsmerkmal dar, sondern ist doch notwendige Grundlage eines Künstlers, oder?
Ist es in der Kunst notwendig, seriell zu arbeiten? So gesehen, ja. Ein eindeutiges JA! Zumindest für mich.